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Stoffstrommanagement im Betrieb

Quelle: LfU, LUBW, UBA, demea, IfaS

Prozesse optimieren, Kosten senken

Etwa 47 % des Bruttoproduktionswertes wenden Unternehmen des produzierenden Gewerbes für Materialkosten auf. Bereits durch einfache Effizienzmaßnahmen, wie besseres Management, flexiblere Organisation oder innovative Techniken können 20 % dieser Kosten eingespart werden. Vor dem Hintergrund steigender Preise für Rohstoffe und dem zunehmenden Verbrauch von verschiedenen und auch seltenen Metallen wird es künftig interessanter, diese Einsparpotenziale zu realisieren.
Das Stoffstrommanagement zeigt Handlungsalternativen auf und wirkt daraufhin, die Ressourceneffizienz, insbesondere in kleinen und mittleren Unternehmen (KMU), ökologisch und ökonomisch zu optimieren. Ein erhebliches Potenzial ist vorhanden. Darauf weist der marginale Anstieg der Rohstoffproduktivität seit 1995 im Vergleich zu der Entwicklung der Arbeitsproduktivität hin. Bislang wurde die Optimierung der Stoffströme innerhalb des Prozesses demnach nur in geringem Umfang in Wert gesetzt.

Vorgehensweise zur Erschließung

Um die Ressourceneffizienz zu optimieren, setzen Unternehmen zunehmend auf Managementinstrumente. Eine Möglichkeit zur Erschließung ist die Einführung eines betrieblichen Stoffstrommanagements, das durch systematische Analysen der innerbetrieblichen Stoffströme Potenziale aufdeckt und Systeminnovationen initiiert.
Mit Hilfe einer Stoffstromanalyse werden In- und Output der relevanten Materialströme auf Basis von Materialmengen (Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, Abfall- und Abwasserentsorgung) bilanziert. So erhält man einen Überblick über den nicht berücksichtigten Materialschwund im Produktionssystem.
Der Schwerpunkt der Analyse liegt auf der Optimierung der Stoffströme in der Produktion. Dafür werden Daten prozessbezogen erhoben. Erhebliches Potenzial kann auch in den Bereichen aufgedeckt werden, die nicht im Fokus der Kostenkalkulationen des Unternehmens liegen. So werden die Hilfs- und Betriebsstoffe sowie die Entsorgung der Abfälle betrachtet. Potenzial besteht auch in diesen geringen Beträgen, die sich in der Gesamtanalyse zu beachtlichen Summen aufaddieren.

Zusammenfassung: Nutzen von Stoffstrommanagement

Mit einem Stoffstrommanagement können erhebliche Kostensenkungen realisiert werden. Durch die Erhöhung der Ressourcenproduktivität und die Verringerung des absoluten Ressourcenverbrauchs können Materialkosten und Materialwertverluste (Vernichtung, Ausschuss, etc.) reduziert werden. Des Weiteren wirkt sich auch die Erhöhung des Anteils von Sekundärstoffen und wiederverwertbaren Produkten positiv auf die Fertigungs- bzw. Prozesskosten aus.
Mit System werden Potenziale identifiziert, analysiert und ausgewertet. Betriebe können durch organisatorische und technische Maßnahmen Produktionsprozesse unter Umwelt- und Kostenaspekten gezielt optimieren und umweltrechtliche Anforderungen effizienter erfüllen. Durch die Implementierung des Stoffstrommanagements können vor allem auch KMUs mit innovativen Prozessen und Produkten neue Märkte erschließen.
Ziel ist somit nicht nur die Steigerung der Ressourceneffizienz sondern darüber hinaus auch die langfristige Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit durch Leistungssteigerung und die Entlastung der Umwelt.

Förderung und Beratung für bayerische Betriebe

Umweltmanagementsysteme (evtl. auch Stoffstrommanagementsysteme) werden in Bayern durch das BUMAP des StMUV gefördert. Der Antrag ist vor Beginn der Maßnahme bei der Regierung von Schwaben, die auch Bewilligungsstelle ist, einzureichen. Auch das Umweltcluster Bayern beschäftigt sich mit der Thematik des Stoffstrommanagements. Diese Informationsplattform soll durch kontinuierliche Beratung und Vernetzung aller Beteiligten zur Weiterentwicklung der Umwelttechnologie in Bayern beitragen. Die LfA Förderbank Bayern unterstützt KMUs bei der Umsetzung von Umweltschutzmaßnahmen. Dazu zählt auch die Steigerung der Effizienz im Unternehmen, die auch durch das Stoffstrommanagement erzielt werden kann. Auch durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWK) erhalten KMUs aus dem produzierenden Gewerbe Hilfestellung bei der Steigerung ihrer Ressourceneffizienz. Im Rahmen des Moduls "go-Inno" der BMWK-Innovationsgutscheine werden 50 % der Kosten, die durch eine Effizienzberatung entstehen, durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie übernommen.