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Kühlung von Lebensmitteln - Tipps für mehr Effizienz

Quelle: dena, BAFA, BMU

Die Kühlung von Lebensmitteln beansprucht kontinuierlich große Mengen an Energie – sowohl in privaten Haushalten als auch in Unternehmen. So entfällt beispielsweise im Lebensmitteleinzelhandel rund die Hälfte des Stromverbrauchs rein auf die Kältetechnik. In diesem Bereich sind Energieeffizienzmaßnahmen also besonders erstrebenswert. Auch für alle anderen Nutzerinnen und Nutzer von Kühlmöbeln ergeben sich Vorteile ökologischer und ökonomischer Art: Mit einer sinnvollen Umstellung können sie Stromkosten einsparen und die negative Auswirkung auf Umwelt und Klima reduzieren. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die Geräte in jedem Fall.

Für eine Steigerung der Effizienz stehen Unternehmen unterschiedliche Möglichkeiten zur Verfügung. Zum einen ist die Umstellung auf moderne, energieeffiziente Kühlgeräte hilfreich, zum anderen die Investition in Verbundkälteanlagen mit natürlichen Kältemitteln. Im weiteren Schritt kann außerdem über Themen wie die Wärmerückgewinnung und umfassende Kälte-Abwärmekonzepte nachgedacht werden.

Energieeffiziente Kühlgeräte

Kühlgeräte wurden in den vergangenen Jahren immer weiter verbessert, sodass die Effizienz durch technische optimierte Neugeräte gesteigert werden kann. Neue Kühlmöbel besitzen unter anderem verbesserte Wärmedämmungen, bessere spezifische Kälteleistungen und flexiblere Regelungen zur Anpassung der Kühlleistung an den Bedarf. Je nachdem was und wann gekühlt werden muss, können Neugeräte, angepasst an die Anforderungen des Unternehmens, große Einsparungen ermöglichen.
Seit März 2021 müssen etliche Geräte, darunter auch Kühl- und Gefriermöbel, zudem mit einem neuen EU-Label gekennzeichnet werden. Die Effizienzklassen werden nach einem Ampelsystem gekennzeichnet. Statt der bisherigen „Plus“-Klassen gehen die Kategorien nun von „A“ bis „G“. Um möglichst effizient zu Kühlen, ist also die Energieklasse „A“ zu empfehlen. Auf der Internetplattform EcoTopTen des Öko Instituts, finden Verbraucher und Beschafferinnen eine aktuelle, übersichtliche Auflistung ökologischer Kühl- und Gefriergeräte.

Verbundkälteanlagen mit natürlichen Kältemitteln

In jeder Kälteanlage, und somit auch in ihrem Kühlgerät, zirkuliert ein Kältemittel als Betriebsstoff. In der Vergangenheit wurden vor allem fluorierte Gase verwendet. Diese verstärken, wie heute bekannt ist, den klimaschädlichen Treibhauseffekt. Deshalb geht der Trend weg von F-Gasen und hin zu natürlichen Kältemitteln wie beispielsweise Wasser, Luft, Kohlenwasserstoff oder Ammoniak: Sie sind leichter verfügbar, preisewert und deutlich umweltverträglicher. Auch die Energieeffizienz ist höher, als unter Verwendung der F-Gase.
Seit 2017 gibt es eine Richtlinie zur Förderung von Maßnahmen an Kälte- und Klimaanlagen, die Unternehmen beim Umstieg auf natürliche Kältemittel unterstützt. Auf dem Portal „Klimafreundliche Kälte“ des BMU finden sie hilfreiche Tipps für den Umstieg auf natürliche Kältemittel.

Wärmerückgewinnung und Kälte-Abwärmekonzepte

Eine weitere Möglichkeit, die Kühlung von Lebensmittel effizienter und umweltfreundlicher zu gestalten, ist die Nutzung von Abwärme aus Kälteanlagen durch Wärmerückgewinnung und Kälte-Abwärmekonzepte. Die Abwärme, die bei Kühlgeräten entsteht, kann mithilfe intelligenter Lösungen beispielsweise für den Warmwasserbedarf oder das Heizen der Supermarkt-, Produktions- oder Lagerfläche genutzt werden. So werden Heizkosten gespart. Je nach Kühlsystem kann bei dieser Nutzung der überschüssigen Wärme zwischen 35 % und 95 % der Abwärme zur Heiz- oder Prozesswärmeerzeugung verwendet werden. Der Einsatz natürlicher Kältemittel schafft dafür technisch noch günstigere Grundlagen, sodass die beiden Maßnahmen Hand in Hand gehen können.

Weiter Einsparpotentiale bei der Kühlung von Lebensmitteln

  • Türen und Deckel: Geräte ohne Türen und Deckel verbrauchen bis zu dreimal mehr Strom als geschlossene Geräte. Auch die Abwärme verringert sich bei verschlossenen Kühl- und Gefriermöbeln und vereinfacht so die Klimatisierung des Raums.
  • Automatische Steuerung: Kühlgeräte, die lediglich mit Getränken gefüllt sind, können mithilfe moderner Steuerungen nachts abgestellt, und am nächsten Morgen rechtzeitig für eine adäquate Kühlung wieder angeschaltet werden. So kann an diesen Kühlgeräten zwischen 15 % und 45 % Strom eingespart werden.
  • Ressourceneffizienz und effiziente Nutzung: Neben der Energieeffizienz ist auch die Ressourceneffizienz ein relevantes Thema bei Kühl- und Gefriermöbeln. Nach der neuen Verordnung von März 2021 muss nun beispielsweise der Zugriff auf Ersatzteile länger und schneller gewährleistet werden – so können die Geräte länger genutzt und der ressourcenverbrauch geringgehalten werden. Auch Hinweise zur effizienten Nutzung des Gerätes sind durch die neue Verordnung vorgeschrieben