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Berechnung des Halleninnenpegels : Wie sind die Laufzeiten der eingesetzten Maschinen bei der Berechnung des Halleninnenpegels gemäß VDI 2571 zu berücksichtigen? Mit welchem feldtauglichen Meßverfahren kann deren Schallleistungspegel bestimmt werden?

Antwort von: LfU, Abt. 2

Wesentliche Grundlage bei der Lärmprognose ist die Ermittlung bzw. Annahme des vorherrschenden Halleninnenpegels lärmintensiver Räume (Maschinenräume, Werkstätten etc.). Die Berechnung nach Vorgabe der VDI 2571 führt häufig zu sehr hohen Innenraumpegeln.

Im Rahmen der schalltechnischen Prognose und Beurteilung nach TA Lärm sind die auf die jeweiligen Beurteilungszeiträume, d.h. tags 16 Stunden und nachts die lauteste Nachtstunde, bezogenen Beurteilungspegel zu bilden. Wirken Schallquellen nur in einem Teil der jeweiligen Beurteilungszeit ein, dann sind die entsprechend zeitkorrigierten Schallleistungspegel bei der weiteren Ausbreitungsrechnung zu berücksichtigen. Dies gilt auch für die von der Außenhaut eines Gebäudes abgestrahlten Schallleistungspegel. Entsprechend ist daher h.E. der Halleninnenpegel nach VDI 2571 aus einem Gesamtschallleistungspegel zu ermitteln, der durch energetische Addition der ggf. zeitkorrigierten Schallleistungspegel aller Maschinen entsteht. Voraussetzung ist jedoch, dass entsprechend belastbare Angaben zu den Betriebszeiten der einzelnen Maschinen vorliegen. Dies gilt insbesondere für die Nachtzeit, da bei der Ermittlung der lautesten Nachtstunde auch Aussagen zur Gleichzeitigkeit bestimmter Betriebszustände eine Rolle spielen können. Bei sehr ausgedehnten Hallen mit baulich getrennten leiseren und lauten Bereichen kann im Einzelfall auch eine Rechnung mit unterschiedlichen Halleninnenpegeln plausibel sein.

Ist die Schallleistung einer Maschine nicht bekannt, kann diese mit dem Hüllflächenverfahren nach DIN EN ISO 3744 bestimmt werden. Hilfsweise könnte auch an wenigen Punkten in größerem Abstand von der Maschine der Schalldruckpegel gemessen und daraus der Schallleistungspegel zurückgerechnet werden (vgl. z.B. DIN EN ISO 3747). Abgesehen von möglichen Störgeräuschen ist dabei zu beachten, dass eventuelle Richtwirkungen ausreichend erfasst werden.

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