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Top-Runner-Ansatz

Quelle: BMU, BMWi, UBA, Bundeszentrale für politische Bildung

Für den Umwelt- und Klimaschutz ist es unerlässlich, Energieeinsparungen und CO2-Emissionsminderungen voranzutreiben. Um dieses Ziel zu stützen, wird auf europäischer Ebene der so genannte Top-Runner-Ansatz verfolgt. Das Top-Runner-Modell legt die besten, effizientesten, aktuell verfügbaren Technologien am Markt als Standard fest. Es umfasst beispielsweise Haushalts- und Raumklimageräte, Pkw und Kleintransporter oder Gas-Wasser- und Öl-Wasser-Erhitzer. Dieser Standard muss von anderen Produkten der Produktgruppe innerhalb einer bestimmten Frist erreicht werden. Passiert dies nicht, dürfen die Produkte nicht mehr auf den Markt gebracht werden.

Top-Runner Vorbild Japan

Vorbild für dieses Vorgehen ist Japan, wo der Top-Runner-Ansatz bereits 1998 eingeführt wurde. Der japanische Ansatz teilt alle Produkte in Untergruppen ein und setzt Effizienzziele für jede dieser Gruppen fest. So wird ein maximaler Energieverbrauch für energieintensive Produkte festgelegt um mit dem Top-Runner-Ansatz als Teil der Energiepolitik einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten sowie neue Märkte für nachhaltige Politik und eine verbesserte Wettbewerbsfähigkeit eigener Produkte auf dem Weltmarkt zu erreichen.

Ziele des Top-Runner-Ansatzes

Mithilfe des Top-Runner-Ansatzes sollen sich nur noch die umweltverträglichsten, beziehungsweise, ressourcen- und energieeffizientesten Technologie am Markt etablieren können. Der Ansatz soll den technischen Fortschritt eines Landes oder einer Region fördern, indem er die Hersteller beispielsweise zum Wettbewerb um den niedrigsten Energieverbrauch animiert. Mit dem Top-Runner-Prinzip werden energieintensive Geräte so nach und nach aus dem Angebot verdrängt, die produktbezogene Energieeffizienz steigt und der Endenergieverbrauch kann gesenkt werden.

Da zu erwarten ist, dass der Bedarf an energiesparenden Produkten in Zukunft weiter zunimmt, können durch die Entwicklung und Produktion energieeffizienterer Technologien Wettbewerbsvorteile erreicht werden. Dabei geht der Ansatz von zukünftig insgesamt höheren Standards aus, die sich nicht mehr am Durchschnitt aller Produkte orientieren. Auch Anbieter außerhalb des Marktes werden so zur Anpassung gezwungen, sodass keine internationalen Wettbewerbsverzerrungen für inländische Anbieter entstehen.

Umsetzung in Europa und Deutschland

In der EU wir das Top-Runner-Modell mit einem Instrumentenmix aus Mindesteffizienzstandards wie der Ökodesign-Richtlinie, verpflichtender Energieverbrauchskennzeichnung und freiwilligem Umweltzeichen ausgestaltet. Das Bundesumweltministerium setzt sich dafür ein, den Top Runner-Ansatz nicht nur auf die Steigerung der Energieeffizienz von Produkten zu beschränken, sondern mit dem Ansatz die Umweltwirkungen von Produkten insgesamt kontinuierlich zu reduzieren.

Im Jahr 2016 wurde vom BMWI die Nationale Top-Runner-Initiative (NTRI) ins Leben gerufen. Sie war Teil des Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz (NAPE), einer Energieeffizienzstrategie, die unterschiedliche Nachhaltigkeitsziele bis zum Jahr 2050 für Deutschland festlegt. Die Nationale Top-Runner-Initiative adressierte sowohl die Hersteller, als auch den Handel und die Kunden:
  • Kundinnen und Kunden sollen durch entsprechende Kennzeichnungen stärker aufgeklärt, sensibilisiert und auf das Kaufkriterium Energieeffizienz aufmerksam gemacht werden,
  • der Handel soll dabei unterstützt werden, diese Kriterien besser hervorheben und energieeffiziente Geräte besser verkaufen zu können,
  • Hersteller können ein Netzwerk nutzen, um Ideen auszutauschen um die Effizienz eigener Produkte kontinuierlich zu verbessern.
Zur Unterstützung der Top-Runner-Initiative wurde die Informationskampagne „Deutschland macht’s effizient“ ins Leben gerufen. Hier finden alle Akteure, auch nach dem Ablauf der Initiative, hilfreiche Informationen, Tipps, Förderprogramme und Tools, die ihnen bei einer erfolgreichen Umsetzung helfen. Auf der Internetplattform EcoTopTen des Öko Instituts, finden Verbraucher und Beschafferinnen zudem eine aktuelle, übersichtliche Auflistung ökologischer Spitzenprodukte